Zu einer Muskelzerrung (medizinisch „Distension“) kommt es, wenn die Muskulatur über das Normalmaß hinaus gedehnt wird. Anders als bei einem Muskelfaserriss wird dabei das Muskelgewebe nicht beschädigt. Dennoch ist eine Zerrung oft mit unangenehmen Schmerzen verbunden, die speziell auch bei Bewegung bzw. Belastung auftreten.
Besonders anfällige Muskelpartien
In bestimmten Körperregionen kommt es besonders leicht zu Muskelzerrungen. Zu den häufigsten Zerrungen zählen:
Bei einer Zerrung kommt es typischerweise zu ziehenden, krampfartigen Schmerzen im betroffenen Muskel, die sich in der Regel allmählich einstellen und bei Belastung oder Dehnung weiter zunehmen. Im Gegensatz dazu kommt es bei einem Muskelfaserriss zu einem plötzlich einschießenden Schmerz.
Mögliche Symptome im Überblick:
Ziehender bzw. krampfartiger Schmerz
Schmerzen v. a. bei Anspannung/Belastung des Muskels
Verhärtung der betroffenen Muskulatur
Erhöhte Druckempfindlichkeit
Gut zu wissen:
Wer mit einem gezerrten Muskel einfach weiter trainiert, läuft Gefahr, dass sich ein Muskelriss entwickelt, der deutlich schmerzhafter ist und langsamer abheilt.
Was ist eine
Muskelzerrung?
Leichteste Form der Überbelastung eines Muskel
Ursache: Überdehnung der Muskulatur
Symptome: krampfartige Schmerzen, Verhärtung des Muskels
Muskelfunktion bleibt intakt
Muskelfaserriss: Einzelne Muskelfasern reißen
Muskelbündelriss: Ganzes Muskelbündel reißt
Muskelriss: Ganzer Muskel reißt
Muskelzerrung: Dauer
Je nach Schwere der Muskelzerrung kann der Heilungsprozess unterschiedlich lange dauern. Normalerweise nehmen die Schmerzen nach ein paar Tagen wieder ab und es kann langsam wieder mit einem Aufbautraining begonnen werden: Sanftes Dehnen und leichte Belastungen sind dann in der Regel möglich und auch sinnvoll. Hier gilt aber die Faustregel: Nur im schmerzfreien Bereich trainieren! Ansonsten riskiert man einen Muskelfaserriss. Bis eine Muskelzerrung vollständig ausgeheilt ist, dauert es meist zwei bis drei Wochen.
Zerrung
behandeln
1 / 5
Körperliche Aktivität unterbrechen
2 / 5
Kühlen
3 / 5
Kompressionsverband anlegen
4 / 5
Körperteil hochlagern
5 / 5
Schmerzsalbe auftragen
Tipps bei Zerrungen
1 / 3
Eis auflegen
Schnelles Kühlen gehört bei Sportverletzungen wie einer Zerrung zu den wichtigsten Sofortmaßnahmen. Je früher desto besser! Denn auf diese Weise kann verhindert werden, dass sich der Gewebeschaden weiter ausbreitet. Schwellung und Schmerzen lassen sich so zumindest eindämmen. Wichtig: Legen Sie Kühlmittel niemals direkt auf die Haut, sonst drohen Erfrierungen. Coldpacks oder Eiswürfel sollten immer in ein Tuch eingeschlagen werden. Zur Not tut es auch ein in kaltem Wasser getränkter Waschlappen.
Gut zu wissen:
Wer sich eine Zerrung zugezogen hat, sollte natürlich jegliche Belastung des betroffenen Körperteils vermeiden und beim Sport sofort eine Pause einlegen!
2 / 3
Kompressionsverband anlegen und hochlagern
Das Anlegen eines elastischen Druckverbandes zählt ebenfalls zu den Sofort-Maßnahmen bei Zerrungen. Wichtig ist dabei, den Druckverband nicht zu eng anzubringen, so dass die betroffene Stelle nicht „abgeschnürt“ wird. Außerdem sollte das betroffene Körperteil hochgelagert werden. Auf diese Weise wird der Rückfluss des Blutes gezielt angekurbelt und Schwellungen und Schmerzen lassen sich verringern.
3 / 3
Schonung
Wer den betroffenen Muskel weiter belastet, riskiert, dass sich aus der „einfachen“ Zerrung ein Muskelfaserriss entwickelt. Diese Verletzung ist mit einer deutlich langwierigeren Heilungsphase verbunden. Insofern steht nach einer Zerrung Schonung und Entlastung auf dem Programm. Denn nur so können die Regenerationsprozesse stattfinden, die für die Heilung erforderlich sind.
Wichtig:
Eine Massage in der akuten Phase einer Zerrung kann die Reparaturvorgänge im betroffenen Gewebe stören. Daher gilt: Massagen oder passive Dehnungen sind bei Zerrungen zu vermeiden. Bei anhaltenden Schmerzen ist ein Arztbesuch anzuraten.
Das könnte Sie auch interessieren:
Mittel bei Zerrungen
In der Apotheke stehen rezeptfreie Schmerzsalben zur Verfügung.